Einer der ganz besonderen Orte in Mexiko ist das Gelände von Chichen Itza auf der Halbinsel Yucatán. Schon von weiten spürt man eine gewisse Magie, die diesen Ort inmitten des Urwalds umgibt. Chichén Itzá ist kein Mexikanisches Museum aber eine der größten und am besten erhaltenen Ruinestätten aus der Maya Zeit Mexikos, gehört seit 1988 zum UNESCO Weltkulturerbe und trägt seit dem Jahr 2007 den Titel „Weltwunder der Moderne“.
Chichén Itzá gehört heute zu den sieben neueren Weltwundern und ist von den großen Urlaubszielen wie Cancún, Tulum und Playa Del Carmen in rund 1-2 Stunden mit dem Auto oder Bus gut erreichbar. Das führt allerdings auch dazu, dass der Ort sehr gut besucht und beliebt ist bei vielen Toursiten, die auf die Halbinsel Yucatan kommen.
Hier sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Chichén Itzá Mexiko:
1. Die Pyramide von Kukulkán
Zu Zeiten der Mayas galt Chichén Itzá als DAS Handelszentrum und war dem Gott Kukulcán geweiht mit der Hauptattraktion, der 24 Meter hohen Pyramide des Kukulcán. Die Spanischen Eroberer Mexikos bezeichneten die Pyramide ehrfurchtsvoll El Castillo (das Schloß). Die Pyramide hat einige besondere Geheimnisse bzw. architektonische Highlights.
Von den vier Seiten der Pyramide wurden bis heute zwei Seiten vollständig restauriert. Die vier Seiten ergeben mit jeweils 91 Stufen einen Jahreskalender mit zusammen 364 Stufen sowie einer finalen Stufe zur Plattform. Die 365 Stufen entsprechen genau den Tagen eines Jahres. Zweimal im Jahr gibt es ein besonderes Spektakel zu bewundern. Am 21. März und am 21. September, also jeweils zur Sonnenwende, erscheint am späten Nachmittag der Schatten einer Schlange an der Pyramide Kukulkán. Es sieht so aus, als würde die Schlange bzw. der Schatten den Treppenaufgang herunter kriechen, bis der Kopf auf der untersten Stufe abgelegt wird. Eine Meisterleistung, die die Architekten der Mayas genau mit dem Sonnenlicht berechneten.
Auf der Nordtreppe kann man über eine schmale Treppe das Innere der Pyramide betreten. In einer beleuchteten Kammer sieht man von Außen zwei Statuen, die den Gott Chaac-Moi mit einem Opferteller darstellen. Leider ist der Zugang zur Treppe aber aufgrund der vielen Touristen häufig gesperrt.
Ein Spaß für Besucher ist auch die Akustik in Chichén Itzá. Steht man beispielsweise vor der Treppe des Tempels und klatscht laut in die Hände, schallt es wie ein Pistolenschuss zurück. Gespräche werden auf der Treppen von oben nach unten getragen, so dass man sich problemlos über mehrere Stufen unterhalten kann. Schritte auf dem Plateau des Tempels klingen mitunter wie Regentropfen.
2. Der Ballspielplatz von Chichén Itzá
Der Ballspielplatz in Chichén Itzá ist der größte erhaltene Ballspielplatz von über 500 gefundenen Ballspielplätze in Yucatán. Etwa 100 Meter nördlich der Pyramide erstreckt sich der Platz über 168×38 Meter und wird durch über acht Meter hohe Mauern abgegrenzt für das Publikum. Der Platz ist mit Ringen in Schlangenform geschmückt, durch die der Ball geschlagen werden musste. Spiele auf dem Ballspielplatz wurden mit schweren Kautschukbällen gespielt und die Sitten hatten es in sich. Der Kapitän der Siegermannschaft bekam als Preis den Kopf der Verlierermannschaft, so vermutet man es aus Überlieferungen und Abbildungen.
Das besondere Highlight des Ballspielplatzes ist seine Akustik. Durch die umrahmenden Mauern kann man sich über fast 200 Meter Entfernung ausgezeichnet unterhalten, ohne laut Rufen zu müssen. Bei einem Klatschen in die Hände hallt es vielfach zurück. Man kann sich vorstellen, unter welcher Atmosphäre die Spiele auf Leben und Tod stattfanden..
3. Der heilige Brunnen Cenote Sagrado
Nördlich der Pyramide und des Ballspielplatzes liegt der heilige Brunnen Cenote Sagrado. Der Brunnen ist über 50 Meter tief und ebenso Breit. Das Wasser ist deutlich grün gefärbt, was auf einen hohen Algenbefall hindeutet.
Sein Name als Brunnen der Itzá ist zugleich Namensgeber für den gesamten Ort Chichén Itzá. Bei Untersuchungen in den 1960er Jahren fand man viele Opfergaben wie Skelette aber auch Schmuck und Keramiken. Die Bedeutung des Brunnens ist mit über 1.000 Fundstücken überragend für Mexiko und die Region Yucatán.
4. Der Kriegertempel Templo de los Guerreros
Rund 1.000 Säulen weisen den Weg oberhalb der Pyramide weiter gen Norden. Am Ende wartet der Kriegertempel, der dem berühmten Morgensterntempel von Tulá nachempfunden wurde. Die imposante Gestaltung mit vielen Säulen und verschwungenen Wegen, Maskenreliefs an einigen Säulen aus Kriegern und Adlern, die Menschenherzen fressen verleihen dem Tempel eine besonderen Atmosphäre. Für Touristen sind die Wege auf und in den Tempel leider gesperrt, so dann man dem Tempel von außen bewundern kann. Das tut der Magie aber keinen Abbruch.
5. Der Markt von Chichén Itzá
In Chichen Itza ist einer der frühen Märkte der Maya gut erhalten und zu bewundern. Es handelt sich um eine Hofgallerie, die einen Vorplatz mit einem Marktplatz Hof verbindet. Beeindruckend sind die besonders hohen Säulen dieses Marktes. Einst haben sie das Dach getragen, das allerdings heute nicht mehr erhalten ist.
Weitere Highlights in Chichén Itzá sind u. a. das Grab des Hohen Priesters, das Dampfbad, der Jaguartempel, die Venus Plattform oder auch die Gräber Plattform. Chichén Itzá ist täglich außer Montags von 8h bis 17h zu besuchen. Die Eintrittspreise sind mit rd. 2,50 EUR sehr überschaubar für diesen einzigartigen Ort. Es gibt allgemeine und private Touren und lohnt sich, um die besonderen Geheimnisse und Besonderheiten erklärt und gezeigt zu bekommen. Die Tickets kann man vor Ort erwerben oder auch schon vorab über das Internet.
Auf einer langen Marktstraße findet ihr schließlich viele Stände, an denen ihr jede Menge Souvenirs und Erinnerungen an Chichen Itza kaufen könnt.