Vilnius ist der perfekte Ort für einen Wochenendtrip oder den Start einer Reise durch Litauen. Das kleine Land im Baltikum gehört noch zu den Geheimtipps für den Urlaub in Nordeuropa. Eine offene Gesellschaft, moderne und barocke Architektur und zünftiges Essen sind nur einige Gründe für eine Reise nach Vilnius.
Die Hauptstadt Litauens ist die größte Stadt im Baltikum, auch wenn Riga in Lettland die meisten Einwohner hat. Der Name Vilnius stammt von Wilna, eine Namensgebung nach dem kleinen Fluß Vilnia. Bei der Ankunft am Flughafen fühlt man sich zurück in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Insgesamt wirkt die Stadt sehr überschaubar, was aber auch seinen Charme ausmacht. Die meisten Wege kann man in Vilnius zu Fuß laufen und dabei die bunt verzierten Häuserfassaden bewundern.
1. Der Kathedralenplatz
Das Herz der Stadt Vilnius ist der Kathedralenplatz. Die im kassizistischen Stil errichtete Kathedrale St. Stanislaus und Ladislaus ist das religiöse Zentrum der katholischen Litauer. Im Innern ist die Kathedrale nicht zu prunkvoll geschmückt, aber gut erhalten und einen Besuch wert.
2. Die Burg von Vilnius
Vom Kathedralenplatz nur wenige Minuten entfernt liegt auf einem Hügel die obere Burg von Vilnius. Ehrlicherweise muss man sagen, dass von der einst durch Großfürst Gediminas errichteten Burg, nur noch der Turm sowie ein Nebengebäude stehen. Der Aufstieg lohnt aber, da man vom Burgberg einen wunderbaren Blick auf Vilnius hat.
3. Gedimino Prospekt
Der Gedimino Prospekt ist DIE Straße in Vilnius. Die frühere Prachtstraße ist von verzierten Häuserwänden gezäumt. Hier findet man alle Geschäfte, Cafés und Restaurants. Am letzten Mai Wochenende findet auf der Gedimino Prospekt der Skmba Skamba Kankliai statt, eines der größten Trachten- und Volksfeste des Baltikums.
4. Naujamiestis
Die Neustadt von Vilnius ist das Gegenteil zur charmanten Altstadt. Leider sind hier viele Geschäfts geschlossen und viele Häuser geben einen baufälligen Eindruck. Litauen ist im Ursprung ein armes Land, geprägt von Bauern, und das wird in diesem Viertel sichtbar. Für einen differenzierten Eindruck von Vilnius empfiehlt sich aber ein Blick in die Neustadt.
5. Šnipiškės
Der Gegensatz zur Neustadt ist der Stadtteil Šnipiškės. Nur wenige Schritte von der Altstadt entfernt, liegt dieser Banken und Geschäftsdistrikt. Entsprechend finden sich hier auch Einkaufszentren und moderne Restaurants. Das Preisniveau ist ein höheres als in der Altstadt. Dafür wird einem häufig ein schöner Blick über den Fluß Neris und die gegenüber liegende Altstadt geboten. Dabei fällt einem auch die sog. grüne Brücke ins Auge, eine bekannte Brücke aus den Zeiten früherer Vergangenheit unter Stalin.
6. Das Tor der Morgenröte
Einer der wichtigsten Wallfahrtsorte für Katholiken in Litauen und für das gesamte Baltikum ist das Tor der Morgenröte. In einem ehemaligen Stadttor findet sich eine kleine Kapelle mit der Madonna als Ikone der barmherzigen Mutter Gottes. Im christlich-othodoxen Glauben wird die Madonna als Schutzheilige verehrt.
7. Trakai
Etwas außerhalb von Vilnius liegt Trakai mit einer mittelalterlichen Kleinstadt und einer sehr gut erhaltenen Wasserburg. Markant für Trakai sind die vielen bunten Häuser in der mittelalterlichen Innenstadt. In der Burg gibt es eine zugehörige Ausstellung, die einen Besuch wert ist.
8. Die Markthalle
Ein Besuch in der kleinen Markthalle ist ein wichtiger Punkt unter den Reisetipps für Vilnius. Wo früher ganze Rinder verkauft wurden, kann man heute neben Obst und Fleisch auch landeseigene Spezialitäten kaufen. Rund um den Markt liegen kleine Bistros, die zu einer Pause einladen. Viele dieser Restaurants brauen ihr eigenes Bier und laden regelmäßig zum Craft Bier Tasting ein.
9. Lecker essen
Das Essen in Litauen ist traditionell deftig und mit viel Fleisch und Kartoffeln. Ein Klassiker ist der Cepelinai, ein Kartoffelknödel mit einer kräftigen Fleischfüllung. Es wird kaum ein traditionelles Restaurant in Vilnius geben, wo er nicht auf der Speisekarte steht. Ein Besuch einem der gemütlichen und manchmal etwas urig anmutenden Restaurants solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
10. Zverynas
Nicht weit von der Altstadt entfernt liegt am rechten Ufer der Neris Zverynas. Hier dominieren besonders Holzhäuser das Stadtbild, die mitunter besser und schlechter erhalten sind. Durch die Lage etwas abseits ist es kein Touristen Hotspot und gibt dem Ort eine dörfliche Ruhe. Absolut sehenswert ist auch die Kenessa der Karäer, eine Synagoge der Karäer und persischen Juden.
Wer reiseerfahren auf dem Baltikum ist, erinnert sich in Zverynas an das Kalnciems Viertel in Riga, nur leider weniger gut erhalten und wieder aufgebaut.